Dienstag, 23. Januar 2007
Michael Turgut / Europaweit unterschiedliche Einstellungen zum Ruhestand
Michael Turgut

Europaweit unterschiedliche Einstellungen zum Ruhestand

Die private Altersvorsorge wird angesichts alternder Bevölkerungen und dem wachsenden Druck auf nationale Sozialsysteme weltweit immer wichtiger. Im internationalen Vergleich zeigt sich, dass die Deutschen dem Thema besonders viel Beachtung schenken: 44 Prozent der Bundesbürger geben an, sich sehr viel mit dem Ruhestand zu befassen und 29 Prozent fühlen sich sehr gut darüber informiert.

Aber auf der anderen Seite ist in kaum einem Land der Pessimismus bei diesem Thema so groß wie in Deutschland. Mit ca. 22 Prozent der Befragten hat Deutschland den höchsten Bevölkerungsanteil mit "sehr pessimistischen" Ansichten zum Ruhestand. Lediglich ca. 35 Prozent der Bundesbürger sind in Bezug auf den Ruhestand optimistisch gestimmt (insgesamt sind es 57 Prozent). Die Hälfte der Befragten in Deutschland glauben nicht, dass ihre finanziellen Mittel für einen komfortablen Ruhestand ausreichen werden.

IFF AG - Michael Turgut hält die private Altersvorsorge vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden soziodemografischen Fakten für unausweichlich.

Jeder 4. Arbeitnehmer kann bereits vor Erreichen des Rentenalters seinen Beruf wegen Krankheit oder Unfall nicht mehr oder nur noch eingeschränkt ausüben. Dies führt zu erheblichen Einkommensverlusten und kann die Altersvorsorge gefährden. Diese Versorgungslücke kann beispielsweise durch eine private Berufsunfähigkeitsversicherung abgedeckt werden.


Die Mehrheit der Bürger geht bei der Vorsorge gegen finanzielle Notlagen kein Risiko ein. Festverzinsliche Sparanlagen sind hier die erste Wahl. Beliebt sind auch Kapitallebensversicherungen und Immobilien. Nur 13,8 Prozent der Befragten haben Aussicht auf ein Erbe, das ein finanzielles Polster für Notlagen darstellen könnte. Immerhin jeder Zehnte betreibt keine Vorsorge und knapp 5 Prozent der Befragten sehen sich dazu generell außer Stande.

Voraussetzung einer klugen Vermögensplanung ist es, sich entsprechend der Lebenssituation über Risikobereitschaft und Renditeziel klar zu werden. Dabei zeigt es sich, dass viele Anleger zu selten einen Blick in ihr Anlagedepot werfen und deshalb mögliche Schieflagen zu spät erkennen. „Schnell entsteht so ein Klumpenrisiko“, meint Michael Turgut , Vorstand der IFF AG.

Die private Altersvorsorge wird in Deutschland in verschiedener Weise gefördert: Entweder direkte Zuschüsse zu Altersvorsorgeverträgen oder steuerliche Erleichterungen und Vergünstigungen. Es gilt, diese Förderungen für sich optimal zu nutzen. Da dieses Thema aber auch äußerst komplex ist, ist eine Beratung von dritter Seite sicherlich sinnvoll.

Michael Turgut. Vorstand der IFF AG, hebt allerdings hervor, dass die derzeitige Bundesregierung sich des Problems seit Jahren bewusst ist, jedoch mit Versäumnissen aus der Vergangenheit bzw. mit einer rapiden demografischen Veränderung der Bevölkerungsstruktur der Bundesrepublik Deutschland konfrontiert ist. Michael Turgut wörtlich: „Derzeit wird zwar der richtige Weg eingeschlagen – allerdings ein noch zu kurzer Teil der Wegstrecke zurückgelegt.“